Lise Meitner

österreichisch-schwedische Atomphysikerin; Zusammenarbeit u. a. mit Max von Laue, Ernst Beckmann, Otto Hahn; emigrierte 1938 über Dänemark (Zusammenarbeit mit Niels Bohr) nach Schweden; 1947 Prof. für Kernphysik an der Königlich Technischen Hochschule Stockholm

* 7. November 1878 Wien

† 27. Oktober 1968 Cambridge (Großbritannien)

Wirken

Lise Meitner wurde am 7. Nov. 1878 in Wien als Tochter eines Rechtsanwalts geboren. In Wien und Berlin studierte sie Mathematik, Physik und Philosophie - zu dieser Zeit für ein Mädchen sehr ungewöhnlich - und promovierte 1906 bei Ludwig Boltzmann, als eine der ersten Frauen zum Dr. phil. an der Wiener Universität. Früchte dieser Zeit waren die Arbeiten "Über die Absorption der Alpha- und Beta-Strahlen" (06) und "Über die Zerstreuung der Alpha-Strahlen" (07).

Als sie danach 1907 - angezogen von Max Planck - nach Berlin kam, um dort ihre Arbeit fortzusetzen, verwehrte man ihr am chemischen Institut den Zugang zu den Experimentierräumen, weil sie eine Frau war. Sie durfte schließlich im Holzkeller des Instituts arbeiten, durfte sich aber "oben" nicht sehen lassen. Trotz so erschwerten Umstände kam sie zu wesentlichen Erkenntnissen in der Bedeutung der Beta-Strahlen (12), worauf man sie erst 1913 an das neu gegründete Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem und 1915 als ...